Landrat Gericke entscheidet sich für Sporthalle der Kreisberufsschule
Verwundert hat die SPD-Kreistagsfraktion die Neuigkeit aufgenommen, dass Landrat Gericke ausgerechnet die Sporthalle der Kreisberufsschule zur Notunterkunft für Flüchtende aus der Ukraine umrüsten wird. „Das stößt in unseren Reihen auf großes Unverständnis, da wir doch Anfang März im Gemeinderat in Beelen beschlossen haben, bei Bedarf die ehemalige Grundschule als Unterkunft für Flüchtende zu nutzen“, kritisiert Ralf Pomberg, SPD-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat Beelen und sachkundiger Bürger im Kreisbauausschuss.
Der Antrag der SPD-Fraktion, die ehemalige Grundschule in Beelen als Unterkunft zu nutzen, wurde auf einer Sondersitzung des Gemeinderates einstimmig beschlossen. Der Rat der Gemeinde Beelen war und ist allerdings nicht für die Errichtung von Notunterkünften zuständig, sehr wohl ist dem Landrat dieses Ansinnen bekannt. Für die Gemeinde Beelen sollten zunächst alle vorhandenen Möglichkeiten der Unterbringung, wie Flüchtende privat oder im ehemaligen Hotel Schumacher einzuquartieren, ausgeschöpft werden. „Jetzt wird lieber dem Schul- und Breitensport die Halle genommen, statt die leerstehende Grundschule in der Nachbargemeinde zu nutzen. Das entzieht sich unserer Ansicht nach jeglicher Logik“, betont Dennis Kocker, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Warendorf.
Eine Änderung der Nutzungsbestimmung dieser Schule in eine vorübergehende Unterkunft für Flüchtende kann nicht dagegensprechen. „Schon beim enormen Flüchtlingsaufkommen 2015 konnte eine damals bereits leerstehende Schule als Unterkunft genutzt werden und auch in Warendorf wurde kürzlich beschlossen, eine ehemalige Schule zu diesem Zwecke zu nutzen“, erinnert Pomberg. Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Situation wäre das Schulgebäude sicherlich eine sinnvollere Unterbringung als eine große Turnhalle.