Das Westpreußische Landesmuseum in Warendorf wird auch über das Jahresende 2021 hinaus vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Institution gefördert. Wie Karsten Koch, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der LWL-Landschaftsversammlung, dem sogenannten Westfalenparlament mitteilt, haben die politischen Gremien nun die verbindlichen Beschlüsse gefasst, mit denen die Förderung bis Ende 2024 gesichert wird.
Die jährliche Förderung von insgesamt 702.000 Euro wird durch die Bundesregierung (573.000 Euro), dem LWL (66.000 Euro), dem Land Nordrhein-Westfalen (53.000 Euro) und der Stadt Warendorf (10.000 Euro) getragen. Die institutionelle Förderung des Westpreußischen Landesmuseums (WLM) basiert ursprünglich auf einer Patenschaft, die der LWL bereits 1960 übernommen hat. Sie sollte die besondere historische und kulturelle Verbundenheit zwischen Westfalen und Westpreußen unterstreichen.
Das WLM als zentrale Einrichtung in der Bundesrepublik Deutschland für die Sammlung, Bewahrung, Erforschung und Präsentation und Vermittlung der Geschichte und Kultur der Region an der unteren Weichsel hatte bis 20213 seinen Sitz im Drostenhof in Münster-Wolbeck und ist danach dauerhaft nach Warendorf gezogen. Nach einer Umbau- und Renovierungsphase sowie der Installation einer neuen Dauerausstellung konnte das Museum an seinem neuen Standort im ehemaligen Franziskanerkloster in Warendorf im Dezember 2014 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Neben einer Dauerausstellung und jährlich wechselnden Sonderausstellungen gehört es zu den Aufgaben des WLM, den grenzüberschreitenden Kulturaustausch mit Museen im ehemaligen Westpreußen darzustellen und weitere Kooperationen mit polnischen Partnern und die Völkerverständigung voranzutreiben. Das Museum betreibt seit Mai 1999 in Krockow/Krokowa, unweit von Danzig, eine Außenstelle, die der Erforschung und Darstellung der regionalen Geschichte und Kultur von Polen, Deutschen und Kaschuben dient. Die grenzüberschreitende Arbeit sowie der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Polen ist seither ein Schwerpunkt der Aufgaben des WLM.
Karsten Koch: „Ich freue mich, dass mit der Förderung des LWL nicht nur der Fortbestand des Landesmuseums in unserem Kreis ermöglicht wird. Die aktuellen Kontroversen in der Europäischen Union machen zudem auch deutlich, wie wichtig solche Projekte für das Verhältnis zwischen Deutschland und Polen sind.“
Bild/Bildrechte: Westpreußisches Landesmuseum