Zusammenarbeit Die Ergebnisse der Kommunalwahl im Kreis Warendorf haben gezeigt, dass die in den vergangenen Jahren vorhandene politische Mehrheit im Kreistag, bestehend aus CDU und FDP, keine eigene Mehrheit mehr besitzt. Bereits im Kommunalwahlkampf waren SPD, Grüne und LINKE mit Dennis Kocker als gemeinsamen Kandidaten für den Landrat ins Rennen gegangen. Gut zwei Monate nach der konstituierenden Sitzung des Kreistages hat sich gezeigt, dass die Fraktionen gewillt sind, für die Sache inhaltlich zusammenzuarbeiten. Besonders erfreut zeigte sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Dennis Kocker über die Tatsache, dass auch die Freie Wählergemeinschaft des Kreises Warendorf e.V. daran interessiert ist, eine gute Sachpolitik für den Kreis Warendorf voranzutreiben. „Es wird Zeit, dass in einigen Bereichen inhaltlich ein neuer Kurs eingeschlagen wird. Das Schieben der Vorlage zum Flughafen Münster-Osnabrück in der Sitzung des Kreisausschusses hat gezeigt, dass ein Durchstimmen von CDU/FDP, ohne wenn und aber, jetzt nicht mehr möglich ist“, so Kocker.
Im Wahlkampf hat sich die FWG nicht auf einen Kandidaten festgelegt und steht auch zu dieser Entscheidung.„Für uns sind die Sachthemen auch im Wahlkampf das Wichtigste gewesen und auch nach der Wahl steht eine sinvolle Sachpolitik für die Bürger an erster Stelle“, so die Fraktionsvorsitzende der FWG Kreis Warendorf e.V., Dorothea Nienkemper. Den Parteimitgliedern ist es wichtig, die Eigenständigkeit zu bewahren und trotzdem bei gleicher Zielsetzung Anträge zu formulieren oder aber auch Ziele gemeinsam mit den politischen Vertretern des Kreistages zu erreichen. „Die Zielsetzung ist klar: Jetzt geht es darum zu schauen, in welchen Themenfeldern weitere Überschneidungen vorliegen“, so Dennis Kocker.
„Die Idee, dass auch der Kreis Warendorf – sicherer Hafen – werden soll, zeigt wie nah wir uns bereits sind“, lobte der Fraktionsvorsitzende von Die FRAKTION, Stephan Schulte, die gemeinsamen Gespräche. Über ein weiteres Thema herrscht zwischen den Parteien bereits weitere Einigkeit. Gemeinsam soll eine Resolution in den Kreistag eingebracht werden, die sich gegen die Verwirklichung der aktuellen Ausbaupläne zur B64n richtet. „Wir wollen eine echte Verkehrswende, die nicht isoliert durch die Windschutzscheibe eines Autos betrachtet werden kann. Die vorhandenen Ausbaupläne zur B64 sind überdimensioniert und nicht mehr zeitgemäß“, so die Fraktionssprecherin der Grünen, Valeska Grap. Ulrich Schlösser, ebenfalls Sprecher der Grünen im Kreistag ergänzte, dass auch hier sich zeigt, dass die Parteien eine gemeinsame Linie verfolgen und die bisherigen Ausbaupläne klar ablehnen. „Wir bringen jetzt gemeinsam eine Resolution in den Kreistag ein“ äußerte sich Schlösser.
Alle Beteiligten sind zuversichtlich, dass man gemeinsam etwas verändern kann. Man hat vereinbart, sich zu den Sitzungen inhaltlich vorher abzustimmen und gemeinsame Projekte auf den Weg zu bringen. Auch lobten die Vorsitzenden der Fraktionen die Atmosphäre, die innerhalb der Gespräche bestand. „ Es spielt keine Rolle, wie viele Kreistagsmitglieder eine Fraktion stellt. Wir brauchen eine Debatte auf Augenhöhe und Frische Ideen für gemeinsame Projekte. Es ist einfach ein neuer Politikstil, der sich hoffentlich ziemlich schnell bemerkbar macht“, so Kocker abschließend.