Reichlich Schatten spendeten die Obstbäume, den Apfelsaft brachte die Naturschutzjugend mit – „die Bedingungen könnten schlimmer sein“, so Landtagsabgeordnete Annette Watermann-Krass die Gemeinsam mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze und weiteren Gästen die Situation von Streuobstwiesen in NRW thematisierte – was liegt da näher als sich auf einer Streuobstwiese zu treffen und zu beraten. Neben der Ministerin nahmen auch Josef Tumbrinck (Vorsitzender NABU NRW), Franz Stockmann (Vorsitzender SDW Kreis Warendorf), Hermann-Josef Schulze-Zumloh (Vorsitzender WLV Kreis Warendorf) und David Pannock (NAJU Ahlen) am Gespräch teil.
Bei dem Treffen ging es um die Rahmenvereinbarung im Zuge des Landesnaturschutzgesetzes vom 14. November 2016. Die vorhandenen Streuobstwiesen sollten nicht unter Biotopschutz gestellt werden. Sondern über eine Vereinbarung in Bestand erhalten werden. Damals haben RLV, WLV, LNU, SDW, NABU und MULNV unterschiedliche Maßnahmen beschlossen, u.a. soll ein Sofortprogramm bei einem Flächenrückgang um 3 % ergriffen werden, eine gemeinsame Informationsarbeit geleistet werden und Projekte entwickelt werden – „Eine solche Rahmenvereinbarung gibt es in keinem anderen Bundesland – darauf können wir stolz sein!“, so Watermann-Krass. Die Rahmenvereinbarung ist unter https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/PDFs/naturschutz/vereinbarung_streuobstbestaende.pdf nachzulesen.
Das Ziel Streuobstwiesen und damit Lebensraum für über 5.000 Tier- und Pflanzenarten sowie rund 3.000 Obstsorten zu erhalten einte die Teilnehmenden. Gemeinsam haben sie aktuelle Zahlen und Fakten beleuchtet. „Anders als in anderen Bundesländern treten bei uns in NRW Schutzmaßnahmen erst in Kraft, wenn sie wirklich benötigt werden – nämlich, wenn ein Rückgang von 5 % vorliegt“, erklärte Watermann-Krass.
Es ging aber nicht nur um den Erhalt der bereits bestehenden sondern auch um die Errichtung neuer Streuobstwiesen: „Um neue Streuobstwiesen zu errichten und bereits bestehende zu pflegen gibt es unterschiedliche Förderprogramme vom Land NRW, welche auch im Kreis genutzt werden“, freute sich Watermann-Krass.
„Im Kreis Warendorf sind aktuell 46 Flächen mit einer gesamten Fläche von 32,09 ha sicher als Streuobstwiese identifiziert worden. Weitere 528 Flächen mit einer gesamten Fläche von 178,15 sind als Verdachtsflächen durch Fernerkundungsdaten identifiziert worden.“, berichtete Watermann-Krass von den aktuellen Erhebungen.