Informationen beim Kreis Warendorf eingeholt

In den Ställen im Kreis Warendorf leben mehr als eine Millionen Schweine. Ein Grund für die Umweltpolitikerin Annette Watermann-Krass, ein Gespräch mit dem Kreisveterinär Dr. Andreas Witte und der Ordnungsdezernentin Petra Schreier zu suchen.

Im Austausch ging es vor allem um die Kontrollen der Nutztierhalter: „Das Thema Tierwohl ist in aller Munde. Ob dieses auch bei der hohen Anzahl der Tiere in den einzelnen Ställen gelebt wird, muss kontrolliert werden. Nicht zuletzt geht es um ein qualitativ hochwertiges Produkt für den Endverbraucher und um wichtige Tierschutzaspekte“, machte Watermann-Krass im Gespräch klar.

Im Jahr 2017 gab es insgesamt knapp 3,5 Mio. Nutztiere in 3.500 Haltungen im Kreis – davon wurden 315, also fast 10 % kontrolliert. Die Vorgabe der EU von 5% wurde damit deutlich übererfüllt. Statistisch gesehen wird somit bei dieser Quote jeder Betrieb einmal alle 10 Jahre kontrolliert. Die Auswahl der Betriebe erfolgt allerdings nach Risikobewertung. So werden z.B. größere Betriebe häufiger kontrolliert als kleinere. Bei sehr zeitintensiven Kontrollen findet kurzfristig vorher eine Anmeldung statt. Kürzere Kontrollen sowie anlassbezogene Kontrollen aufgrund von Hinweisen und Beschwerden finden hingegen ohne Voranmeldung statt.

Ein weiteres Thema war die Lebensmittelkontrolle. Hier hatte sich der Kreis auf eine Hygieneampel vorbereitet. Die Gesetzesgrundlage wurde von der neuen Landesregierung allerdings aufgehoben und soll durch ein neues System ersetzt werden. „Da z.B. für das Führen eines Gastronomiebetriebes keine besondere Ausbildung erforderlich ist, müssen wir bei unseren Kontrollen den Betreibern häufig viele grundlegende Dinge erklären“, erläuterte Kreisveterinär Dr. Andreas Witte

Im weiteren Verlauf des Gespräches konnten Themen wie die Afrikanische Schweinepest (ASP) besprochen werden. „Wir haben hierzu bereits einige präventive Maßnahmen getroffen. Dazu gehört z.B. die Einrichtung einer lokalen Arbeitsgruppe aus Landwirtschaft, Jägerschaft, Jagd- und Veterinäramt. Zur Förderung der Jagd verzichten wir auf die Gebühr für die Trichinenuntersuchung und haben außerdem auf drei Bauhöfen Tonnen bereitgestellt zur unschädlichen Beseitigung des Aufbruches und des Gewirkes der erlegten Tiere. Zur allgemeinen Information über die ASP haben wir eine Themenseite auf unserer Internetpräsenz online gestellt. Auch wenn wir für den Notfall gut vorbereitet sind, hoffe ich inständig, dass es nicht zu einem Ausbruch kommen wird“, erklärte Petra Schreier den aktuellen Stand.