„Der Raum war gerappelt voll, die Diskussionen ziemlich lebendig, so wünsche ich mir das nicht nur zu Wahlzeiten.“ Bernhard Daldrup, SPD-MdB war sichtlich zufrieden, weil seine Veranstaltungsreihe „Auf ein Bier“ eine gute Resonanz gefunden hat. Gast war diesmal sein Bundestagskollege Sebastian Hartmann aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Hartmann ist Mitglied des Innenausschusses und des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur und nicht zum ersten Mal im Kreis. Er unterstützt Daldrup Forderung nach einem stärkeren Ausbau des schienengebundenen Verkehrs. „Was im neuen Bundesverkehrswegeplan zum Straßenbau im Kreis Warendorf steht, hat kaum Neuigkeitswert, das ist im wesentlichen nur die Fortschreibung der alten Planung“, so das Mitglied im Verkehrsausschuss, „sensationell ist daran für mich nichts.“
Gerade das Thema Verkehrspolitik prägte die Debatte in vielfältiger Weise. „Wir müssen Mobilität neu denken“, appellierte Daldrup diesbezüglich an die Anwesenden und sprach damit vielen aus dem Herzen. Die Dieselaffäre habe bei vielen Bürgerinnen und Bürgern nur Unverständnis zurückgelassen, der Verkehrsminister sei eine einzige Enttäuschung für die Autofahrer, die sich von den Konzernen betrogen fühlten, sie dürften nicht die Leidtragenden dieses Skandals sein.
Es sei kaum zu vermitteln, warum die E-Mobilität den Markt nicht schneller und intensiver erreiche. „Dass die Deutsche Post eine eigene Fabrik zum Bau von Elektroautos bauen muss, weil unsere Automobilindustrie die Augen verschließt und sich weigert, ist mir unbegreiflich.“
Auch der aktuelle Konflikt im Münsterland um den zweigleisigen Ausbau der Strecke Münster-Lünen spielte eine Rolle – ein Thema bei dem sich Daldrup Spitzen gegen den politischen Gegner nicht verkneifen konnte. „Der CDU-Staatssekretär hat bei der Eröffnung des Münsteraner Bahnhofes vollmundige Erklärungen zum zweigleisigen Ausbau abgegeben, die der Prüfung nicht standhalten.“
Neben diesem sehr konkreten regionalen Projekt wurden in der lockeren Diskussion auch die großen Themen des Wahlprogramms angeschnitten, darunter das SPD-Rentenkonzept und die allgemeine Wahlkampfstrategie. Dass man mit Martin Schulz den richtigen Kandidaten habe, um diese Vorhaben auch in die Tat umzusetzen, darüber bestand große Einigkeit.