In lockerer und entspannter Atmosphäre tauschten sich am Mittwochmorgen – 39 Tage vor der Bundestagswahl – Ostbeverns Bürgermeister Wolfgang Annen und der SPD-Bundestagsabgeordnete Bernhard Daldrup über aktuelle politische Themen aus.
Mit am Tisch saß erstmals auch Ostbeverns neuer Kämmerer, Dr. Michael König. Und so wundert es nicht, dass es im Gespräch auch um die finanzielle Situation der Gemeinde und um die Entlastungen durch Land und Bund ging.
Dazu hatte Bernhard Daldrup interessante Zahlen mitgebracht. Mit über 3,5 Mio. € haben verschiedene Ressorts der Bundesregierung in der letzten Legislaturperiode unterschiedlichste Projekte und Maßnahmen in Ostbevern unterstützt. Bemerkenswert daran, ein nicht unerheblicher Teil des Geldes floss nicht in den gemeindlichen Haushalt sondern kam direkt der örtlichen Wirtschaft zu Gute.
Dass die Wirtschaftsbedingungen vor Ort gut gediehen seien, das konnten Ostbeverns 1. Bürger und auch der Kämmerer durchaus bestätigen. „Die Gewerbesteuersituation in Ostbevern hat sich in den letzten Jahren ungemein positiv entwickelt“, so die Aussage beider.
Großen Nachholbedarf sieht Annen allerdings nach wie vor in der finanziellen Entlastung bei der Integration von Flüchtlingen, denn die vom Bund zur Verfügung gestellte Integrationspauschale wird vom Land bislang nicht an die Kommunen weitergeleitet. Eine Forderung, die der SPD-Politiker nicht nur nachvollziehen kann, sondern auch ausdrücklich unterstützt.
„Die Themen Flucht, Vertreibung und Zuwanderung“, so ist sich Daldrup sicher, „wird nicht nur die Bundesregierung sondern auch die Kommunen in den kommenden Jahren noch weiterhin intensiv beschäftigen.“ „Deshalb ist es wichtig, dass dafür in den Kommunen die erforderlichen Strukturen geschaffen werden“, so seine Auffassung.
Aber er sieht auch noch weitere Herausforderungen auf die Kommunen zukommen. „Die Städte und Gemeinde werden sich zukünftig verstärkt mit den Themen Digitalisierung und Demographie auseinander setzen müssen“, ist Daldrup überzeugt. Diese beiden Aufgaben werden neue und innovative Lösungsansätze erfordern, so seine Prognose.
Eine Ansicht, die Ostbeverns Bürgermeister durchaus teilt. „Die Erwartungen der Menschen führen zwangsläufig auch zu neuen Formen der Verwaltung. Dem müssen und dem werden wir uns selbstverständlich stellen.“