Annette Watermann-Krass spricht mit Berufsjäger Peter Markett über das Jagdgesetz
Das Jagdgesetz steht durch die Volksinitiative demnächst wieder auf der Tagesordnung der Umweltsitzung: Die Landtagsabgeordnete Annette Watermann-Krass nahm dies zum Anlass, mit Experten aus ihrem Wahlkreis darüber ins Gespräch zu kommen. Wildmeister Peter Markett aus Hamm ist seit 15 Jahren Berufsjäger in der Davert, seit 2016 ist er als beratender Berufsjäger in Nordrhein-Westfalen tätig. Die Landtagsabgeordnete begrüßt das Pilotprojekt „Berufsjäger im Davert Hochwildring“, das eine Vorbildfunktion für ganz NRW darstellt. Das Ziel dieses Projektes ist es, mit Unterstützung des Berufsjägers Markett Zusammenschlüsse von Hegegemeinschaften zu gründen und bestehende Gemeinschaften von Erfahrungen profitieren zu lassen. Das Projekt läuft insgesamt fünf Jahre bis 2020 und wird aus der Jagdabgabe finanziert. Anhand des Pilotprojektes in der Davert konnte bereits eindrucksvoll nachgewiesen werden, dass sich Zusammenschlüsse von Revieren für Wild, Lebensraum und Jagd lohnen.
Zusammen mit Peter Markett und Dr. Hermann Hallermann, Vorsitzender des Davert-Hochwildringes und Kreisvorsitzender der Kreisjägerschaft Warendorf, ging es morgens zur Ansitzjagd, um die Praxis aus nächster Nähe zu erleben. Um sieben Uhr früh hieß es deshalb warm einpacken, denn bei Nieselregen, Schnee und klirrender Kälte auf einem Hochsitz kann es ungemütlich werden. An diesem Morgen passierte kein Wild den Hochsitz der beiden Jäger. Beeindruckend war aber die ganze Atmosphäre. „Ich kann nachempfinden, was den Reiz eines Ansitzes zu dieser Tageszeit ausmacht“, erklärte die Abgeordnete. Beim anschließenden Frühstück blieb genug Zeit, sich über einzelne Punkte zu unterhalten. Zwischendurch zeigte sich dann doch ein Reh auf dem Acker vor dem Haus. Annette Watermann-Krass weiß, dass „es kein Gesetz gibt, das so emotional ist, wie das Jagdgesetz“ und hörte sich die Forderungen Marketts und Hallermanns gerne genauer an. Das Thema bleifreie Munition ist eines der Punkte, das für die Jäger nach wir vor aktuell ist. „Wir warten immer noch auf ein einheitliches Gesetz auf der Bundesebene“, so die Abgeordnete. Einig war man sich in dem Punkt, den Eintrag von Blei in die Umwelt so gering wie möglich zu halten. „Die gute Tötungswirkung eines Geschosses ist wichtig und gewährleistet, im Sinne des Tierschutzes, unnötiges Leid für das Wild“, so Dr. Hermann Hallermann. Hier besteht noch Entwicklungsbedarf, da es in der Praxis immer wieder zu Problemen kommt.
„Wenn die Jäger und Grundbesitzer an einem Strand ziehen profitieren alle, das zeigen zum Beispiel die sehr guten Ergebnisse der revierübergreifenden Bejagung in der Davert. Hier wird an wenigen Tagen im Jahr ein Großteil des Gesamtabschusses getätigt. Dadurch wird insbesondere das Schwarzwild auf einem dem Lebensraum angepassten Bestand gehalten“ erläuterte Peter Markett. Die Akteure waren sich einig, dass ein Miteinander, wie es in dem in der Davert anberaumten Pilotprojekt praktiziert wird, eine gesunde Eindämmung des Wildtierbestandes fördere. „Ich begrüße, wenn das Projekt in ganz NRW umgesetzt würde. Dafür setze ich mich ein“, versicherte Annette Watermann-Krass.