Vier Tage konnte sich Joshua Heper als Abgeordneter des Deutschen Bundestags fühlen. Der junge Nachwuchspolitiker war der Einladung gefolgt, die der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Bernhard Daldrup im Rahmen des Programms „Jugend und Parlament“ ausgesprochen hatte.
Begrüßt wurden die 315 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet von der Abgeordneten Petra Ernstberger, die der sogenannten Inneren Kommission des Ältestenrats des Deutschen Bundestages angehört. Als Nächstes standen zunächst Fraktionssitzungen und anschließend Ausschusssitzungen auf der Agenda. Die Palette der Themen, mit denen sich Jungpoliltikerinnen- und politiker beschäftigten reichte von der Beratung über die Festschreibung von Deutsch als Landessprache im Grundgesetz über die Frage der Einführung bundesweiter Volksabstimmungen bis hin zur Diskussion über die Ausweitung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr an EU-geführten Militäroperationen im fiktiven Staat Sahelien sowie zur Verbesserung des Tierschutzes in der Landwirtschaft.
Die Jugendlichen im Alter von 16 bis 20 Jahren lernten dabei die Arbeit der Abgeordneten kennen – in Landesgruppen, Fraktionen, Arbeitsgruppen und Ausschüssen. Bei den abschließenden Debatten im Plenarsaal traten dann 48 Redner aus allen „Spielfraktionen“ ans Rednerpult im Reichstag und versuchten, mit ihren rhetorischen Fähigkeiten die „Kollegen“ aus den anderen politischen Lagern für ihre Anliegen zu gewinnen. Dabei achteten „erfahrene Kollegen“ wie Bundestagsvizepräsident Josef Singhammer und Abgeordnete wie Ulla Schmidt, Peter Hintze, Edelgard Bulmann, Petra Pau, Dr. Dieter Bartsch, Michael Kretschmer, Britta Haßelmann und Ute Vogt auch auf den guten Ton und Beratung. Auch Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert ließ es sich nicht nehmen, die „Newcomer“ kennenzulernen. Ein weiteres Novum: Die Leiterin des ARD-Hauptstadtstudio, Tina Hassel, übernahm an einem Plenartag die Moderation.
Für möglichst wirklichkeitsnahe Bedingungen sorgten während der Plenardebatten gut besuchte Besucherränge. Im Anschluss an die simulierte Plenarsitzung diskutieren die jungen Teilnehmer mit Vertretern der Bundestagsfraktionen, wie realitätsgetreu „Jugend und Parlament“ die parlamentarische Arbeit abbildet.
Für Bernhard Daldrup ist das Programm „Jugend und Parlament ein wichtiger Beitrag, um bei jungen Menschen das Interesse an Politik zu wecken und zugleich die Arbeit von Abgeordneten transparenter zu gestalten. „Bei allen drängenden Themen der Tagespolitik sollten wir uns auch weiterhin für dieses notwendige Gespräch Zeit nehmen.“